Pfallwallfahrt Vierzehnheiligen Bad Staffelstein, Dom Bamberg

Seniorennetzwerk Ammerthal –Ursensollen am 16.09.2013

 

Am Montag, den 16.09.13 fuhren 90 Senioren mit 2 Bussen nach Bad Staffelstein. Organisiert wurde die Fahrt vom Kath. Pfarramt. unter der Leitung von                H.H.Pfarrer Klaus Haußmann.

Die barocke Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen wurde von dem berühmten Architekten Balthasar Neumann erbaut und erst vor wenigen Jahren umfassend renoviert. Vom 15. Jahrhundert bis heute streben Wallfahrer nach Vierzehnheiligen, einem der bekanntesten   Wallfahrtsorte, um den Schutz der 14 Nothelfer zu erbitten.

Der "Gnadenort Vierzehnheiligen". Auf einer Wiese hatte vor über 500 Jahren ein Schäfer eine Erscheinung, die der Grundstein für eine der bekanntesten Wallfahrtskirchen Bayerns werden sollte. Die Basilika wurde Ende des 18. Jahrhunderts gebaut – sie gehört zu den bedeutendsten Barockbauten in Bayern.

Der Wallfahrtsort Vierzehnheiligen liegt am Jakobsweg. Als Jakobsweg (spanisch: Camino de Santiago) bezeichnet man den Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus. Das Grab befindet sich in Santiago de Compostela in Spanien.

Die vielen Wallfahrenden und einzelnen Pilgernden prägen das Bild dieses fränkischen Wallfahrtsortes. Die Basilika zählt zu den bedeutendsten Wallfahrtsstätten Deutschlands und weist nach Kevelaer und Altötting die höchsten Besucherzahlen auf.

Und was erwartet sie, die da fünfzig oder hundert Kilometer unterwegs waren? Keine großen Wunder. Beim feierlichen Einzug ist es das Erfahren der Geborgenheit: "Lass im Hause dein, uns all geborgen sein!" Hier ist es erlebbar.
Vierzehnheiligen steht unter dem Vorzeichen des Glaubens. Ein Wunder gab den Anlass zum Bauen, die Theologie ließ Pläne reifen, die Architektur setzte sie um, und Kunst krönte das menschliche Bemühen.
"Wallfahrtsorte sind die heimlichen Hauptstädte der Welt. Schnittpunkte menschlicher Hoffnung, die nie aufhört, auch dann nicht, wenn der Mensch nicht mehr aus noch ein zu wissen meint. Wallfahrtsorte sind Gnadenorte in einer gnadenlosen Welt."

Seit 1839 wirken Franziskaner in Vierzehnheiligen. König Ludwig I. von Bayern hat ihnen nach der Säkularisation die Wallfahrtsseelsorge anvertraut. Es war ein hartes Beginnen: "Arm wie eine Kirchenmaus" fingen sie an, so weiß die Chronik zu berichten.

In der Wallfahrtskirche zelebrierte Pfarrer Klaus Haußmann eine heilige Messe zu Ehre der 14 Nothelfer. Im Anschluss berichtete Franziskanermönch Ernst über Theologie und die Architektur der wunderschönen Wallfahrtskirche. Danach ging es zum Mittagessen in den „Goldenen Hirschen“.

 

 

Gut gestärkt wurde dann nach Bamberg gefahren, wo wir im Dom eine Besichtigung hatten.

Der Bamberger Dom St. Peter und St. Georg gehört zu den deutschen Kaiserdomen und ist mit seinen vier Türmen das beherrschende Bauwerk des Weltkulturerbes Bamberger Altstadt. Im Inneren befinden sich der Bamberger Reiter, das Grab des einzigen heiliggesprochenen Kaiserpaars des Heiligen Römischen Reichs sowie das einzige Papstgrab in Deutschland und nördlich der Alpen. Neben den drei Wallfahrtsbasiliken Marienweiher, Vierzehnheiligen und Gößweinstein ist der Bamberger Dom die vierte Basilica mino.

Der erste Dom (Heinrichsdom)

Der Vorgängerbau des heutigen Bamberger Doms, der so genannte Heinrichsdom, wurde im Jahr 1004 von Kaiser Heinrich II. dem Heiligen, dem Gründer des Bistums Bamberg, in Auftrag gegeben. Errichtet wurde er auf einer Anhöhe über den Fundamenten der Kapelle und des Friedhofs der ehemaligen Babenburg, die Heinrich von seinem Vater Heinrich dem Zänker geerbt hatte. Er hatte keine exakte Ost-West-Ausrichtung, und da sich die künftigen Bauten immer an dem bereits Vorhandenen ausrichteten, hat sich die Ausrichtung von Nordost nach Südwest tausend Jahre lang erhalten.

Im Jahr 1007 wurde Bamberg Bistum, womit der Kirchenbau enorm aufgewertet wurde. Am 6. Mai 1012, dem Geburtstag Heinrichs II., wurde der Dom in Gegenwart von 45 Bischöfen und anderen Würdenträgern zu Ehren des Apostels Petrus, der Muttergottes Maria und des Heiligen Georg geweiht. Diese Patronate blieben erhalten. Bei der Domweihe waren – mit einer einzigen Ausnahme – alle Erzbischöfe des Heiligen Römischen Reichs anwesend. Dies unterstreicht die Bedeutung des Neubaus, denn bei keiner anderen Domweihe des Mittelalters waren so viele Bischöfe anwesend.

Der Heinrichsdom stand in der Tradition der großen Kathedralen des 11. Jahrhunderts, war aber im Vergleich zum Mainzer Dom (116 Meter) und zum Speyerer Dom (134 Meter) mit einer Länge von lediglich 75 Metern eher bescheiden. Statt vier Türme hatte er nur zwei, die den Ostchor flankierten. Der Dom war eine dreischiffige Säulenbasilika mit Querhaus und Hauptchor. Alle Decken waren flach und aus Holz. An der Ostseite standen zwei niedrige Türme. Den Abschluss bildete eine halbkreisförmige Apsis.

Im Zuge von Untersuchungen des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege im Jahr 2012 wurden in einem lange Zeit unbenutzten Raum im Obergeschoss der Getrudenkapelle zwischen Querhaus und südlichem Seitenschiff umfangreiche Mauerreste des Heinrichsdoms entdeckt. In den Dachbereichen sind Zierfugen aus der Bauzeit erhalten. Des Weiteren sind von dem ersten Dom noch Reste der Westkrypta erhalten, in denen eine moderne Bischofsgrablege geschaffen wurde.

Eine Vorstellung, wie der Heinrichsdom ausgesehen haben kann, vermittelt die 100 Jahre später geweihte Jakobskirche etwas oberhalb des Dombergs. Auch sie war eine dreischiffige Säulenbasilika und wurde in der Zeit der Gotik und des Barocks nur wenig verändert.

 

 

Der Bamberger Reiter (Domreiter)

Bis zu den Veränderungen am Bauwerk Ende des Mittelalters blieben die Namen der Baumeister und Künstler, die an der Schaffung des Bauwerks beteiligt waren, unbekannt, so auch der Schöpfer des Bamberger Reiters. Diese Figur –die älteste erhaltene mittelalterliche Plastik eines Reiters – wurde um das Jahr 1230 aus mehreren Schilfsandsteinblöcken hergestellt und zeigt einen unbekannten Herrscher. Sie steht noch immer an dem Pfeiler, an dem sie früher aufgestellt war.

Ganz anders, als man es vermutet, war die Reiterstatue ursprünglich farbig bemalt. Die Akanthuskonsole mit der Blattmaske war grün, das Pferd weiß mit braunen Flecken, das Kleid und der Umhang rot mit silbernen und goldenen Sternen (?), die Stiefel braun, die Krone, die Sporen, der Gürtel vergoldet, der Körper in natürlicher Farbe, die Haare dunkel.

Über die Identität des Dargestellten ist man sich bis heute noch im Unklaren und es gibt viele Deutungsversuche:

Nach der interessanten Führung im Dom war Zeit zur freien Verfügung, so konnte man die Neue Residenz am Domplatz besuchen oder Im Rosengarten verweilen und Kaffee trinken.

Vom Rosengarten der Neuen Residenz hat man einen Blick auf die Michaelskirche und die Dächer der Bürgerstadt.

 

Die Neue Residenz ist ein mehrflügeliges denkmalgeschütztes Gebäude am Domplatz im oberfränkischen Bamberg. Es war der ehemalige Sitz der Bamberger Fürstbischöfe. Heute beherbergt der Komplex aus Sandstein die Staatsbibliothek und die Staatsgalerie von Bamberg.

Mit vielen schönen Eindrücken des Tages machten wir uns danach auf dem Heimweg.

Moni Fruth